Freitag, 20. Februar 2009

Marketinganalyse: Avatare sind die Zukunft des Online-Verkaufs

Nur schnell ohne Kommentar - die Kansas State University wird im April eine neue Marketinganalyse veröffentlichen:

"Der Käufer der Zukunft wird seinen Avatar in ein virtuelles Geschäft schicken, das auch den Anschein von drei Dimensionen hat", sagt Studienleiterin Esther Swilley. Die freie Bewegung durch das Geschäft erlaube wie im realen Geschäft, die gewünschten Waren in einem Einkaufswagen zu verstauen. Der Avatar ermögliche sogar das Ausprobieren eines T-Shirts oder der Blick in den Spiegel vor der Bestellung, um die Ware zu prüfen. "Je nach Vorlieben der Käufer werden die Verkäufer das Angebot auch in ihren realen Geschäften ausrichten." Der Avatar-Einkauf könne auch soziale Funktionen erfüllen. "Wer gerade am Computer sitzt und die Freundin an ihrem, kann man gemeinsam einkaufen gehen", schlägt die Marketing-Expertin vor."
Hier die volle Pressemitteilung: pressetext.schweiz WEITERLESEN...

Dienstag, 10. Februar 2009

Augmented Reality zum Mitnehmen: Locker aus dem Handgelenk die Welt dirigieren


Junge MIT-Studenten machen jede Wand in der U-Bahn, jedes T-Shirt und sogar die eigene Hand zur Projektionsfläche für wertvolle Daten aus dem Internet - Augmented Reality zum Mitnehmen.
Wenn Wirklichkeit und Computerinformationen miteinander verschmelzen, dann nennt man das Augmented Reality oder Erweiterte Realität. Bisher habe ich hier Beispiele vorgestellt, die entweder die reale Welt mit Computergrafiken, Animationen oder Informationen überlagern, indem man ein iPhone, eine Webcam oder eine futuristische Datenbrille benutzt. Aber was wäre, wenn man wirklich die Realität mit Zusatzinformationen überlagern würde - ganz ohne Bildschirm, Display, Brille oder Kamera? Und ganz ohne Tastatur, denn die Informationen steuert man durch elegante Handbewegungen in der Luft. Minority Report für unterwegs? Science-Fiction? Nicht mehr lange:

MIT-Studenten haben gerade auf der TED einen Prototypen vorgestellt, der genau das bietet. Die Studenten haben ein Internet-fähiges Smartphone in der Hosentasche und einen tragbaren Projektor mit Spiegel um den Hals. Damit wird die Titelseite der klassischen Tageszeitung um die Videoaufnahme der Einschwörung Barack Obamas erweitert, man erfährt beim ersten Kennenlernen, mit welchen Themen sich das Gegenüber beschäftigt, indem die Infos auf dessen T-Shirt projiziert werden, oder die neuesten Amazon-Bewertungen erscheinen direkt auf dem Deckel des Buches, das man gerade aus dem Regal nimmt (dabei spielt wohl noch ein RFID-Chip eine Rolle). Hier einVideo:




Die Handfläche wird zum Touchpad - das macht momentan nicht wirklich Sinn, aber sobald wir unsere Handies als Ohrringe oder Krawattennadeln tragen und gerade nicht laut sprechen können, ist diese Art des Wählens vielleicht doch ganz nützlich.

Darüberhinaus manipulieren die cleveren Studenten die Computerinhalte mit ihren Händen in der Luft, durch bestimmte einfache Gesten. Z.B. zaubert sich Pranav Mistry, das "Brain" hinter dem Projekt, im Video eine Uhr auf sein Handgelenk, wenn er wissen will, wie spät es ist.

Professorin Pattie Maes und und ihr Student Pranav gehören zur "Fluid Interfaces" Gruppe des MIT und verfolgen keinerlei kommerzielle Ziele. Allerdings gibt es laut WIRED bereits die ersten Mobilfunkhersteller, die in Handies integrierte Projektoren in Planung haben. Ich stelle mir ja eher eine Art Brosche vor (oder einen schicken Knopf für's Sakko?), denn die Idee des tragbaren Computers ist ja vor allem dann sexy, wenn man keine Gadgets mehr in die Hand nehmen muss.

The world at your fingertips bekommt plötzlich eine ganz neue Bedeutung :-)



In diesem Video trägt Pranav Mistry eine Kamera an seiner Basecap und macht Fotos mit einer Geste. Später genügt ihm jede Wand in der U-Bahn, um z.B. Freunden zu zeigen, was er gerade aufgenommen hat. Das kommt ja einem Befreiungsschlag im Business gleich: In der Geschäftswelt könnte das dazu führen, dass man endlich unabhängig ist von inkompatiblen Beamern, fehlenden Monitoradaptern oder Firewalls, die sich gegen Internet-Präsentationen verschworen haben.


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Sonntag, 1. Februar 2009

Lernen 2.0: Schneller lernen mit Wii-Konsolen, Web 2.0 und Online-Spielen


Das ZDF berichtete vor ein paar Tagen, dass man Tischtennis mithilfe einer Wii-Konsole schneller lernt als mit herkömmlichen Methoden. Da ich vor kurzem für ein Projekt im Bereich Jugend und Bildung recherchiert hatte, möchte ich hier noch ein paar weitere interessante Beispiele zum Thema "Modernes Lernen und Lehren" geben.

Aus dem ZDF-Bericht: "Wie schafft es ein Lehrer in kürzester Zeit, dass ein ahnungsloser Schüler die Regeln einer Sportart wie Tischtennis kennt? Durch die Praxis? Nein, schneller lernt der Anfänger die Regeln mit einem Tischtennis-Computerspiel auf der Wii-Konsole von Nintendo - zu diesem überraschenden Ergebnis kam jetzt Jan Sohnsmeyer von der Kieler Universität."

Bei einer Wii-Konsole werden mithilfe einer über dem Fernseher montierten Sensorleiste und eine Infrarot-Fernbedienung alle Bewegungen, Schnelligkeit und "Schlagkraft" des Spielers abgenommen und in Echtzeit auf eine kleine Comic-Figur im Spiel übertragen (hier ein Video, wie das aussieht).
Insbesondere die Reaktionsgeschwindigkeit und das Erlernen der Regeln wurden beim Match mit dem Bildschirm-Gegner sehr viel schneller erlernt als dies bei den Testgruppen mit Holzschlägern der Fall war. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen: Das Ski-Slalom-Fahren mit dem Wii-Balanceboard hat tatsächlich in diesem Jahr meine "realen" Skikünste verbessert (ich bin noch nicht ein einizges Mal hingefallen).

Doch nicht nur beim Erlernen neuer Sportarten helfen digitale Medien:

Jugendliche respektieren die Autorität Gleichgesinnter online und sind stärker motiviert, voneinander zu lernen als von Erwachsenen.

Das wurde weltweit mehrfach belegt und ist insbesondere für die Jugendlichen interessant, die unter ihren Schulkameraden und Nachbarn nicht viele Gleichgesinnte finden (z.B. in ländlichen Gegenden). Das gilt im gleichen Maß für Erwachsene: Informal Learning heißt das Stichwort hier, und immer mehr Unternehmen - u.a. Accenture und IBM - setzen auf selbstbestimmtes, Interessen getriebenes Lernen am Arbeitsplatz.

Hier ein Beispiel aus einer normalen deutschen Schulklasse für den erfolgreichen Einsatz eines einzigen Werkzeuges: Ein Blog, in dem eine Lehrerin eine Frage zur Romantik stellte und überwältigt war von der aktiven Teilnahme, auch der sonst eher stillen Schüler (auch das gilt übrigens für Mitarbeiter): Lernen 2.0: Blogs - die Zukunft des Lernens - taz.de

Aber erreicht man denn damit nicht nur eine Minderheit? Nein:

90 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen fünf und 15 Jahren in Deutschland nutzen einen PC; 74 Prozent davon gehen von zu Hause aus ins Internet. (ZDF-Medienforschung)

Man lernt aber nicht nur unblutig Boxen oder die Auseinandersetzung mit Geschichtsthemen besser und schneller online, sondern auch Mathemathik, Deutsch und Fremdsprachen.

Das ergab die repräsentative Umfrage im Rahmen des (N)ONLINER Atlas 2008 "Bildung via Internet: Wie vernetzt sind Deutschlands Kinder?". Die Studie fand heraus, dass die Leistung in den Bereichen Mathematik, Deutsch und Fremdsprachen deutlich steigt, sobald Kinder zu Hause Zugang zu den digitalen Medien haben. Der Effekt trat auch schon beim Offline-Lernen ein, wurde aber deutlich übertroffen, wenn das Kind ins Internet durfte. Hier die genauen Ergebnisse.

Doch Lernen 2.0 ist erst der Anfang: In Japan, USA, England, aber auch an immer mehr Universitäten in Deutschland ist man bereits einen Schritt weiter gegangen und nutzt auch die dritte Dimension - virtuelle 3D-Welten. Lernen 3.0 sozusagen.

Virtuelle Welten und Multiplayer Online-Games beschleunigen nicht nur das Erlernen von Schulstoff, sondern stärken vor allem Sozialkompetenzen wie Kommunikations- und Teamfähigkeit.

78% der jugendlichen Online-Spieler sind gesellige Menschen, denen die Internet-Spiele keineswegs als Rückzugsort, sondern vielmehr als sozialer Treffpunkt dienen. Nach Angaben der Jugendlichen treffen sich über 75% vor allem mit Freunden aus der Nachbarschaft oder der Schule zum Spielen im Internet.
Das Erlernen von sozialen und persönlichen Fähigkeiten wie der Umgang mit Gefühlen oder der Aufbau eines stabilen, positiven Selbstwerts gehören hier ebenso dazu wie "Coping-Strategien" (Stressmanagement, Angstbewältigung, Entscheidungen treffen, Konfliktbewältigung, usw.) oder die Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit.

Virtuelle 3D-Welten geben dem Nutzer das Gefühl, körperlich präsent zu sein, was zu einem erhöhten emotionalen Engagement führt

Und wie man das für partizipatives Lernen mit der Kraft der Immersion (Eintauchen) im Unterricht, an der Universität und in Mitarbeitertrainings einsetzen kann (und wer das schon macht), beschreibe ich beim nächsten Mal :-)

Links zum Thema:
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